Essbare Wildpflanzen
Die meisten unserer einheimischen Pflanzenarten sind essbar, einige sind nicht besonders schmackhaft oder haben starke Heilwirkungen und nur die wenigsten sind wirklich giftig.
Wenn wir unsere tägliche Ernährung mit essbaren Widpflanzen ergänzen wollen, müssen wir lernen achtsam mit der Natur umzugehen und genügend für die Tiere und die Pflanze selbst übrig lassen. Seltene oder geschützte Arten sind natürlich tabu, aber wer die Möglichkeit hat, kann Samen in der Natur sammeln und den eigenen Balkon oder Garten mit essbaren Wildpflanzen aufwerten.
Foto: Kornblume
Wildpflanzen bestimmen
Wenn wir auf Sammeltour gehen, ist es wichtig, nur die Pflanzen zu sammeln, die wir sicher und zweifelsfrei bestimmen können. Wie das geht und ob und welche Verwechslungsmöglichkeiten es mit welchen Giftpflanzen gibt, lernt ihr auf den Wildpflanzenwanderungen.
Foto: Bärlauch
Sammelorte
Es versteht sich wohl von selbst, dass keine seltenen oder geschützten Arten gesammelt werden sollten. Ebenso sind Straßenränder, stark frequentierte Hundelaufstrecken und Randbereiche von konventionell bewirtschafteten Ackerflächen nicht grade die besten Sammelorte.
Foto: Königskerze
Das Sammeln
Beim Pflücken von Blättern und Blüten, beim Sammeln von Samen und Wurzeln oder beim Entnehmen ganzer Pflanzen ist stehts Achtsamkeit geboten. 1/3 des Bestandes, der Blätter, Blüten oder Samen können wir für uns entnehmen, 1/3 sollte für die Tiere stehen bleiben und das letzte 1/3 muss mindestens für die Entwicklung, Fortpflanzung und das Überleben der Pflanze selbst stehen bleiben.
Für den Transport der Pflanzen hat jeder seine eigenen Methoden. Wenn ich einen größeren Vorrat sammeln möchte, verwende ich meist einen großen Einkaufskorb und habe immer Schere und Handschuhe dabei. Für kleinere Sammeleinheiten habe ich immer eine Papiertüte dabei. Für Samen und Beeren verwende ich gerne Gläser oder Vesperdosen (= Brotdose). Inzwischen habe ich grundsätzlich immer eine zusammengefaltete Papiertüte dabei wenn ich die Wohnung verlasse.
Foto: Knoblauchsrauke
Verarbeitung und Aufbewahrung
Die meisten Pflanzen können vielfältig verwendet werden.
Für frisches Grün ist es gut möglich die gewaschenen Pflanzen in Gläsern oder Vesperdosen im Kühlschrank aufzubewahren. Sie bleiben dabei, je nach Pflanzenart, bis zu eine Woche frisch und können so z.B. für Säfte, Smoothies, Salate, zum Kochen, für Tees und Limos verwendet werden.
Für Teemischungen, zum Räuchern, zur Herstellung von Pulvern oder Gewürzen müssen die Pflanzen getrocknet werden. Wichtig ist dabei, dass sie nicht in der Sonne trocknen und an einem luftigen Ort mit möglichst niedriger Luftfeuchtigkeit liegen oder hängen. Wer hat kann auch ein Dörrgerät (<40°C) nutzen.
Dann wären da natürlich noch viele verschiedene Verarbeitungsmöglichkeiten von Früchten, wie Marmelade, Gelee, Saft, Kompott etc. Kräuter können zu Pesto verarbeitet werden. Und es finden sich noch viele weitere Verarbeitungsmöglichkeiten.
Viel Spaß beim ausprobieren!
Foto: Himbeere